Saale – Du Sahnestück
Dani aus Berlin und ihre Crew haben wir im Hunsrück im Herbst 2021 kennengelernt. Die vier AbenteurerInnen sind nach dem Multiday Kurs dem Packrafting verfallen und wir freuen uns sehr, dass sie bei der Premiere an der Saale im Mai 2022 dabei waren. Dort hat sich spontan die Idee ergeben, dass Dani einen Bericht über die erste LWA-Saale Tour schreibt.
Meine Packraftpremiere durfte ich bereits im Oktober 2021 beim Multiday Packrafting Kurs Hunsrück-Tour machen und mich hier in die Möglichkeit maximaler Freiheit zu Wasser und zu Land verlieben. Auch Johannes hatte ich hier bereits kennen und schätzen gelernt. Da klang es für mich als Berlinerin wie Ostern und Weihnachten zusammen, als ich von seinem geplanten Pilot-Tageskurs im Mai 2022 an der Saale hörte. Im Vergleich zum Hunsrück und den anderen LWA Zielen nun also die Saale und somit mir ein noch unbekannter Fluss, noch dazu fast schon um die Ecke. Unsere Berlin-Cottbus Crew hatte dann auch sofort nach Bekanntgabe zugesagt und am Samstag, den 21.05.22 ging es nach etwas stürmisch-gewittriger Nacht dann zum Treffpunkt in Sichtweite der Rudelsburg am Rande von Sachsen-Anhalt.
Neben der Freude, endlich wieder ein Packraft in den Fingern zu haben und neben dem Urheber der heutigen Tour auch Sebastian wieder zu sehen und die coole Truppe für den Tag kennenzulernen, hatten Natur und Umgebung schon auf der kurzen Fahrt vom Campingplatz im süßen Bad Kösen Lust auf mehr gemacht.
Gleich vorweg kann ich sagen: Johannes, Du hast wirklich an alles gedacht! Angefangen mit dem Bäckerwagen am Wegesrand (mit Sahnetörtchen!), über die zahlreichen bezaubernden Kehrwasser (inklusive eindrucksvoller und zum Glück auch Folgen-freier Kenterung gleich zu Beginn), dem illegalen Mitfahrer im Boot (was für ein süßes Fröschchen), dem jungen mürrischen Kerl, der ernsthaft mitten in der Saale nach Gold schürfte (fürs Kanadagefühl) bis hin zu den perfekt präparierten Pfaden durch Dschungel-gleichem Wald! Und was für herrliche 6 km Wanderung waren das dann bitte?! Solche Pfade überhaupt erst mal zu entdecken!
Vom Gefühl der Freiheit, zwischen scheinbar endlosen, samtig weichen, im Wind dahin wiegenden Feldern, geschwungenen Hügeln und Weinbergen bis zum Abenteuerfeeling auf den verborgenen Pfaden durch einen wilden Wald wie ich ihn lang nicht gesehen habe. Obwohl ich beim Wandern in der Regel immer erst wirklich Spaß habe, wenn die Berge hoch und rau werden, hier lässt es sich wirklich herrlich laufen, gucken und staunen. Und durchaus auch Höhenmeter sammeln.
Und dann habe ich mich Blitz-verliebt! In die Saale! Das Sahnestückchen! Was für ein Fluss!
Eine schöne halb verborgene Einstiegstelle bot Platz für ein Päuschen und erste Kontaktaufnahme mit dem angenehm warmen Saalewasser. Es folgte Premiumkilometer um Premiumkilometer auf der Saale. Was für eine Vielfalt. Ein Fluss, der sich durchaus flott durch grüne Wildheit, steile Muschelkalkwände, vorbei an Burgen und herrlich wenig Zivilisation schlängelt. Für mich fast zu schön für ausgiebiges Techniktraining, auch wenn es dafür viele tolle Stellen für unterschiedliche Ansprüche gab. Aber eigentlich wollte ich meine Augen gar nicht abwenden von all den herrlichen Ausblicken. Und so ließen wir uns alle immer wieder auch einfach tragen von diesem schönen Fluss. So richtig mochte ich ihn dann auch gar nicht verlassen an der anvisierten Ausstiegsstelle am Campingplatz.
Zum Abschluss gab es dann aber noch einen hübschen Anstieg hoch zur Rudelsburg und zur Burg Saaleck mit herrlicher Vogelperspektive auf die Weinberge, die Felswände, die sanften Hügel, die Wälder und natürlich das Herzstück des Tages, die soeben gepaddelte Saale, die hier eine Bilderbuch-Schlaufe macht. Was für ein perfekter Tag!
So war dann auch die einzige „Kritik“: Johannes, da muss noch eine zweite Tour her! Aber ich kann euch sagen, es lohnt sich auch für diesen einen perfekten Tag! Und ich bin fast sicher, dabei wird es nicht bleiben. Diese doch eher unbekannte und völlig unterschätzte Gegend hat es mehr als verdient erobert zu werden!
Ich jedenfalls will sie wiedersehen! Die Saale – das Sahnestück! Und dann vermutlich doch bald mit eigenem Packraft!
Danke Johannes, danke LWA! Bis bald!
Dani aus Berlin
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