Albanien 2023 – Als der Osum zu Kakao wurde
Juni 2023, der Guide-Messenger-Kanal ins Backoffice. Sebastian schrieb gerade von einsetzendem Schneefall in Norwegen. Daraufhin antwortet Johannes aus Albanien mit nur diesem Satz: „Hier ist Gewitter und gerade wurde der Osum zu Kakao“.
Das schöne und das gefährliche an der Natur ist ihre Unberechenbarkeit. Und so hatte die Wildwasser Tour Albanien 2023 wieder alles zu bieten, was eine waschechte mehrtägige Packrafting-Tour im Wildwasser und in fernen Ländern ausmacht.
Inklusive richtig viel Wasser auf allen Bächen. Also genau das Metier in dem sich unser Wildwasser-Crack Andi wohlfühlt und in dem er mit seinen Jahrzehnten Erfahrung auf den Bächen dieser Welt bei allen Wasserständen seine Gruppe sicher durch dieses Rauschen geführt hat.
Sichtlich beeindruckt von diesen Tagen hat uns eine Teilnehmerin an ihren Eindrücke sehr ausführlich teilhaben lassen und so wollen wir sie selbst zu Wort kommen lassen. Das findet ihr weiter unten nach den Bilder.
Ihren Eindrücken hat sie noch Anregungen angehängt, einige davon haben wir für die Durchführung 2024 schon aufgegriffen (Gepäcktransport) und eigene weitere Highlights hinzugefügt, so übernachten wir ab 2024 im Canyon selbst. Natürlich safe, das ist ja klar. Wie das aussah, lest ihr hier.
Lieber Andi,
Lieber Johannes,
Lieber Sebastian,„beeindruckt und überwältigt von den Menschen und der Natur“ – das ist die Kurzversion meines Feedbacks. Wenn Ihr Zeit habt, dann kommt jetzt die ausführliche Version 😀 […]
Ich fange mal von vorne und mit dem Wichtigsten an: den Menschen.
Ihr erinnert Euch sicher, dass ich lange überlegt habe, ob ich schon „Advanced“ genug für diese Wildwasser Expedition bin; am Ende war die Entscheidung für meine Teilnahme gefallen in Summe aus Vertrauen in mich selbst und in meine Fähigkeiten, Eurem Einordnen der Tour fuer mich sowie im Wissen, dass Andi die Tour führt. Dies war im Vorfeld für mich beruhigend und mit entscheidend; denn durch und mit Andi habe ich das Wildwasserfahren gelernt und meine Erfahrung war – auf den ist Verlass […]
Und was soll ich sagen; meine Rechnung ging auf: ich bin einfach super gefahren (hi hi ….Hochmut kommt vor dem Kentern) – und Andi`s Linie zu folgen (auch der von Johannes, wenn er mal vor mir gefahren ist) war für mich wie immer safe! Insbesondere, da wir ausschliesslich BraunWasser hatten und wohl stärkere Strömung und höhere Pegel als erwartet. „Super Linie“ und „Safe“ wird dem hingegen nicht ganz gerecht bzw. klingt ggf zu banal.
[…] Andi und Johannes haben Führungsqualität bewiesen – auf dem Wasser und zu Lande; Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen, gab es schliesslich diverse Male. Das hat mich beeindruckt: unaufgeregt, besonnen, präzise, transparent und klar in der Kommunikation, entscheidungsfähig und somit Orientierung und Sicherheit gebend. Immer das Wohl aller Teilnehmer im Auge und es schien, dass keine noch so skurrile Situation nicht doch irgendwie lösbar ist (oder wer rechnet schon mit X Paddelbrüchen, die es zu kompensieren galt – und das ist auch noch gelungen; unglaublich) :-D. Dabei hat mich das Zusammenspiel von Johannes und Andi nicht minder beeindruckt; die Power von komplementären Eigenschaften und Charakteren ist eben nicht zu unterschätzen.
Der andere Aspekt, der mich auf der menschlichen Ebene berührt hat, ist das Miteinander aller Teilnehmer, so wie ich es erlebt habe. Achtsam, respektvoll, rücksichtsvoll, alle für einen und einer für alle (klingt ein bisschen kitschig und over the top aber es war genau so; und ihr kennt mich: Drama Queen Kommunikation ist meine Stil nicht; will meinen: es war genau so) und es war alles immer so unaufgeregt angenehm. „Die Schwarm Intelligenz wird es regeln“, hat einer der Teilnehmer mir mal gesagt; ziemlich treffend; denn genau so hatten wir jeden Abend ganz wundervolle gemeinsame Abende gestaltet – mal abgesehen von dem Spass und der guten Stimmung, die wir auch tagsüber hatten.
Und selbst an dem Samstag in Berat konnten wir alle offensichtlich nicht voneinander lassen; denn auch da sind die meisten zusammen, schön alle hintereinander, in gewohnter Linie, den Berg hoch und durch die Stadt gepirscht.
Meine Sorge vor Beginn des Abenteuers war es, dass ich (wie üblich) bei der Intensität des Zusammenseins irgendwann meinen Lagerkoller bekomme; dass dieser ausblieb, ist genau dem oben beschrieben Empfinden geschuldet. […]
Für mich bleibt mal wieder die Erkenntnis – die LWA Packrafter sind einfach liebenswürdige Menschen. Komplexe Vielfalt und genau das macht es immer wieder spannend, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.
@Sebastian, ich denke, an dieser Stelle darfst DU mal stolz darauf sein, was Dir mir der „Community“ gelungen ist; denn auch hier spielt sicher mit rein, welchen Rahmen man fuer Begegnungen schafft und welche gemeinsamen Werte man vorlebt. Und was ein Team on Tour angeht (empfand ich im Hunsrück damals ähnlich), so denke ich, leistet auch hier die Tour-Führung einen relevanten Beitrag zum Spirit.
So, kommen wir von den Menschen auf das Wasser:
Anders als gebucht 😀 . Gebucht hatte ich kristallklar, türkis (benchmark war schliesslich Soca) – will doch schliesslich sehen, woran ich vorbeischrubbern soll.
Mhh… was es dann war: 2+3 Tage braun. Somit war das Thema „WasserLesen“ für mich selbst wohl durch. (aber das zu Tun war ja auch nicht mein Job; sondern Andi`s/Johannes‘) Spannende Erfahrung, ausschliesslich im Braunwasser zu paddeln. Fand ich anfangs ein wenig verunsichernde, aber das hat sich schnell aufgelöst. Spannend fand ich es, da ich es als anspruchsvoller empfunden habe, denn ich konnte nicht sehen, wo ich ggf aufsetzen könnte. (an der Soca sehe ich wenigsten, auf welchen Stein ich ggf auffahre). Fliessgeschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad waren für mich/mein Level gut austariert (auch wenn stärker als angenommen) und ich fand es spannend für mich, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und Grenzen im „panikfreien“ Raum zu verschieben. Fühlte mich auch auf dem mir zugewiesenen Platz genau richtig aufgehoben. Mit Moni und Erik vor mir und Johannes hinter mir – ein Traum.
Landschaft: Hammer !!!!! Highlight: Canyon !!!! (warum gibt es den nur einmal ???))
Das Wandern… hatte es erwartungsgemäß in sich.
@Johannes, DANKE für 2 wundervolle Wandertage. Du weisst, welches Bild sich mir im Gedächtnis eingebrannt hat: Wie Du sinnbildlich mit Friedensfahne bzw. ausgestreckter Hand auf den Schäfer zugehst, um „Dein Volk“ sicher über den Berg zu führen und vor den Angriffen der Killer Ziegen und Hunde zu schützen (ok… Zuviel Indianerfilme geschaut als Kind 😀 ). Aber komm`…. ein bisschen war es schon so…
Ich fand das Tempo, Etappen und Pausen Einteilung angemessen und perfekt. Nicht minder perfekt die spontan geschaffene Option, auch beim Abstieg Gepäck transportieren lassen zu können – wenn man das wollte. (was ja auch alle bis auf einen in unterschiedlichem Masse dankbar angenommen haben). Mir hat diese Gepäckerleichterung ermöglicht, die Wanderung noch intensiver zu geniessen – nicht weil es leichter wurde sondern weil das Wandern mit leichtem Gepäck mir ermöglicht hat, mich auf die wunderschöne Landschaft zu konzentrieren. Und das war sie: super schön, abwechslungsreich, teils grenzenloser Weitblick, teils enge verschlungene Pfade und somit ansprechend abwechslungsreich.
Der Lunch Stop und die Verköstigung vor Ort war sicher auch ein Highlight – wäre auch sicher ein sehr schöner Übernachtung- und Chill Spot.
„Beeindruckt und überwältigt von den Menschen und der Natur“ – dieses Kurzfeedback muss ich korrigieren:
„Beeindruckt von Andi, Johannes, Moni, Erik, (mir), Hilmar alias Fury, Elmar, Steffi, Jens, Ingolf und Frank !!!!!; von unseren „GastEltern“ vor Ort, den Flüssen und den Bergen und der teils grenzenlosen Weite….“
Fühlt Euch geherzt.
Sabine
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